7. Interdisziplinäres Symposium, Bielefeld
Neue Perspektiven gewinnen, offen für Neues sein - am 05. und 6. April 2019 war es wieder so weit: mehr als 90 diabetes- und bewegungsinteressierte Übungsleiter/innen, Sportwissenschaftler/innen, Diabetesfachkräfte und Ärzte/innen trafen sich zum alljährlichen interdisziplinären Symposium der AG Diabetes, Sport und Bewegung in diesem Jahr im Bildungszentrum Bielefeld.
Unter der wissenschaftlichen Leitung des 1. Vorsitzenden der AG Diabetes, Sport und Bewegung e. V., Dr. Stephan Kress, gab es einmal mehr spannende Vorträge von den physiologischen Grundlagen bis zur praktischen Umsetzung im Alltag.
Am Freitagabend referierte Dr. Ramin Vafa von der Sporthochschule in Köln zum Thema „Leistungsdiagnostik bei Menschen mit Diabetes“.
„Wer Broteinheiten/Kohlenhydrateinheiten schätzt, sollte auch Metabolische Äquivalente (MET) kennen und nutzen“, so Dr. Meinolf Behrens im ersten Vortrag am Samstag. Behrens erläuterte wie Leistung und Energieverbrauch mit Hilfe der sogenannten Metabolischen Äquivalente (MET) einfach, orientierend quantifiziert werden können.
Anschließend gab es vorgetragen von Dr. Ulrike Becker und Dr. Stephan Kress spannende Erkenntnisse rund um das Thema „Medikamentöse Therapie und Sport“. Becker zeigte anhand wissenschaftlicher Daten eindrucksvoll wie unterschiedlich doch Metformin, DPP-4-Hemmer, SGLT-2-Hemmer und Co auf die körperliche Leistungsfähigkeit wirken.
In den folgenden Vorträgen gab es dann reichlich praktische Tipps für den Praxisalltag.
Ulrike Thurm begeisterte einmal mehr mit einem Vortrag zum Thema „Therapieanpassung beim Sport mit kontinuierlicher Glukosemessung (FGM/CGM) - Fallstricke, Tipps und Tricks“. Hochintensives Intervalltraining (HIIT) verspricht Fitness und das Dahinschmelzen überschüssiger Fettpolster im Zeitsparmodus. Wundertraining oder doch gefährlicher Fettkiller? Prof. (FH) Dr. Christian Brinkmann von der Deutschen Sporthochschule Köln/IST-Hochschule Düsseldorf erläuterte in seinem Vortrag „Neue Fitnesstrends und Diabetes. Was eignet sich für wen?“ u. a. wie HIIT bei Diabetes wirkt, wer davon profitiert und für wen es nicht geeignet ist.
Die Digitalisierung bestimmt immer mehr unseren Alltag. Dr. Sandra Schlüter stellte im letzten Vortrag Bewegungs-Apps auf den Prüfstand.
In den 7 praktischen Workshops bot sich reichlich Gelegenheit, das Wissen zu vertiefen. Ob Training mit dem Medizinball, Management von Notfallsituationen beim Sport, die richtige Bewegung für Schwangere oder das Anpassen der Basalrate beim Sport – für alle Berufsgruppen gab es die Möglichkeit, auch einfach mal über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Was wäre ein Symposium der AG Diabetes, Sport und Bewegung ohne den interdisziplinären Austausch? In den Pausen gab es hierzu für die Teilnehmer aus Medizin, Sportwissenschaft und Sporttherapie reichlich Gelegenheit.
Unser besonderer Dank gilt Frau Dr. Ulrike Becker und Frau Annette Dollenkamp für die perfekte Organisation und den Sponsoren der Veranstaltung: Abbott GmbH & Co. KG, AtraZenecaGmbH, Berlin-Chemie AG, DexcomDeutschland GmbH, Lilly Deutschland GmbH, Medtronic GmbH, MSD Sharp & Dohme GmbH, Novo Nordisk PharmaGmbH, Roche Deutschland Holding GmbH.
Die AG Diabetes, Sport und Bewegung bleibt in Bewegung. Das nächste Symposium wird im Rahmen des 49. Deutscher Sportärztekongresses vom 29. – 31. Oktober 2020 in Hamburg stattfinden.
Meinolf Behrens